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Breiter Schulterschluss für verantwortungsvolle Reisefreiheit

„Back in the Air“: So lautete das Motto eines Gipfels, an dem Luftfahrtbranche, Wirtschaft, Sozialpartner und Tourismus Forderungen zum Reiseverkehr beschlossen.


Reisen muss auf den Sommer hin wieder möglich und planbar werden – verantwortungsvoll, risikobasiert und unter Einhaltung von Schutzkonzepten. Es braucht klare und beständige Rahmenbedingungen. Dies zu erreichen, ist das Kernziel der rund 50 an dem Gipfel beteiligten Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Organisationen.


Als Mitwirkender in der Organisation und als Moderator des Anlasses gebe ich zu, dass ich in den Minuten vor dem Beginn des digitalen Gipfels Blut geschwitzt habe. Klappt es mit dem Zoom-Link? Haben alle rund 50 eingeladenen Teilnehmenden Zugriff? Wird die Diskussion konstruktiv verlaufen? Zahlreiche Vorgespräche stimmten mich sehr optimistisch, dass alle am gleichen Strick ziehen, auch wenn bei anderen Themen zum Teil Differenzen bestehen. Und so kam es denn auch: Erstens klappte es technisch einwandfrei, und das konstruktive Mitwirken aller Beteiligten war beeindruckend. Das verdeutlicht zum einen die Dringlichkeit des Anliegens. Zum anderen zeigt es: Der Bundesrat kann sich darauf verlassen, dass in der Umsetzung von Schutzmassnahmen in der gesamten Reisekette von allen Akteuren am gleichen Strick gezogen wird.

Bild: Andreas Schmid, Verwaltungsratspräsident der Flughafen Zürich AG (links), hat Bundespräsident Guy Parmelin das Dokument mit den Kernforderungen zur Wiedererlangung der Reisefreiheit übergeben. (Quelle: Flughafen Zürich AG)


Der breite Schulterschluss ist ein starkes Zeichen. Gastgeber an dem Zoom-Gipfel waren Dieter Vranckx, CEO der Swiss, Stephan Widrig, CEO der Flughafen Zürich AG, sowie André Schneider, Direktor des Genève Aéroport. Mit an Bord an der „Back-in-the-Air“-Konferenz waren zudem unter anderem auch Economiesuisse, der Schweizerische Gewerkschaftsbund, Kapers, der VPOD, AEROPERS, der Schweizerische Arbeitgeberverband, Schweiz Tourismus, Hotelleriesuisse, der Schweizer Reise-Verband, Skyguide, die Swiss-American Chamber of Commerce, die Zürcher Handelskammer, Aerosuisse, Aviationsuisse, das Komitee Weltoffenes Zürich sowie zahlreiche weitere Organisationen aus Luftfahrtbranche, Sozialpartnerschaft, Wirtschaft und Tourismus.


Am Donnerstag, 15. April, wurden die drei Kernforderungen an Bundespräsident Guy Parmelin übergeben. Sie lauten:

  1. Zwischen Ländern mit ähnlichem Ansteckungsrisiko soll es keine Reisebeschränkungen geben. Sicherheit soll über eine breit angelegte Test- und Tracing-Strategie erreicht werden.

  2. Wer nachweislich geimpft oder negativ auf COVID-19 getestet worden ist, soll frei aus- und einreisen und sich in der Schweiz bewegen können. Das Gleiche gilt für Genesene. Für den Nachweis, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt, ist ein Antigentest ausreichend.

  3. Der Nachweis über die Impfung oder den negativen Test muss standardisiert und digital möglich sein.

Die breite Abstützung zeigt auch eindrücklich: Luftfahrt ist kein Selbstzweck. Dass Reisen wieder sicher und planbar wird, ist nicht nur für die Luftfahrtbranche zentral wichtig, sondern auch für alle mit ihr verknüpften Sektoren. Die gute Anbindung der Schweiz auf dem Luftweg ist von grösster Bedeutung für die Volkswirtschaft, vieles hängt daran: Wirtschaft inklusive Export und Fracht, Tourismus, Bildung, Forschung. Oder kurz: Arbeitsplätze – letztlich unser Wohlstand, der nicht gottgegeben ist.


Umso wichtiger ist, dass der Bundesrat den Ball aufnimmt. Die beteiligten Organisation des Gipfels zählen darauf, dass der Bundesrat die Umsetzung der drei Kernforderungen in Zusammenarbeit mit der Verwaltung auf interdisziplinärer Basis in Angriff nimmt und ein umfassendes Konzept mit den Themen Gesundheitsschutz, Migration, Recht und Aviatik erarbeitet.


Ziel muss sein, sämtliche offene Fragen in der Reisekette im Vorfeld zu klären und Standards zu definieren, idealerweise im Einklang mit europäischen und internationalen Entwicklungen.

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